Das Gegengift bitte!!!
Eines bleibt festzuhalten: Ich war bisher eine absolute Niete in der Pharmakologie. Die erste Klausur habe ich nach knapp 20 Minuten verlassen, weil ich mit den MC Fragen unserer lieben Pharmakologen gar nicht klar kam- ein absoluter Rekord! Die Wiederholung habe ich dann befriedigend hinter mich gebracht und die Klausur der speziellen Pharmakologie ebenso. Also das waren in meiner medizinischen Laufbahn nicht gerade die glanzvollen Ergebnisse! Somit graute es mir schon vor dem Lernen fürs Hammerexamen. Doch plötzlich musste ich feststellen: das IMPP fragt im Hammerexamen tatsächlich zum großen Teil klinisch wichtige pharmakologische Zusammenhänge. Pharmakokinetik und -dynamik interessieren nicht mehr wirklich- ich muss zugeben, dass mich das außerordentlich freut! Denn mir scheint es doch langsam sehr relevant zu wissen, was ich und wann den Patienten verabreichen muss!!! Warum denn nicht gleich so, liebe Pharmakologen!? Da muss ich doch fast zugeben, dass das IMPP teilweise sinnvolle Fakten prüft! Wohingegen ich Wutanfälle im arbeitsmedizinischen Teil des Hammerexamens bekomme! Aber dazu an anderer Stelle mehr…
Zusammengefasst habe ich uns dann vor Begeisterung auch mal halb pharmakologisch relevant, teils arbeitsmedizinisch wichtig, die von mir heute aufgeschnappten Antidotpaarungen:
- Heparin – Protamin
- Paracetamol – N-Acetylcytein
- Digitalis – Atropin, Aktivkohle, Digitalis-AK, Cholestyramin
- Urokinase – Aprotinin
- Fibrinolyse Antidots – Tranexamsäure, Aprotinin, epsilon-Aminocapronsäure
- MCP – Biperiden (bei EPM-NW)
- Mtx – Calciumfolinat
- Gold – Dimercaprol oder D-Penicillamin
- Eisen – Desferoxamin
- Antihistamin – Diazepam, evt. Physostigmin
- Atropin – Physostigmin (ist ZNS-gängig!)
- Benzodiazepin – Flumazenil
- Beta-Blocker – Atropin, Orciprenalin, Dobutamin, Glucagon
- Ca-antagonisten – Ca-gluconat
- Lithium – Dialyse (keine Diuretika!)
- Opioide – Naloxon
- Methanol – Ethanol oder besser Fomepizol
- Ethanol – Disulfiramin
- Methämoglobinbildner (wie Sulfonamide, Nitrit, Lokalanästhetika) – Toluidinblau, Methylenblau i.v.
- Cyanid, Blausäure – 4-DMAP (Dimethylaminophenol)
- Aresenik – DMPS (Dimercaptopropansulfonsäure)
- Blei – Ca/Na EDTA + D-Penicillamin
- Thallium – Berliner-Blau
- Alkylphospahte (Nitrostigmin, Parathion) – Atropin oder Obidoxim
- periphere nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien – Neo- oder Pyridostigmin
Bestimmt ist mir heute nicht alles über den Weg gelaufen- also, im Kommentarfeld sind jederzeit Ergänzungen willkommen und ein reger Austausch gewünscht!
Antidotpaarungen im Überblick,
18. März 2009 um 11:20
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Also Respekt!
So eine ausführliche Antidot-Liste kenne ich aus „meinen“ Lehrbüchern nicht! Wieso macht ihr eigentlich nicht aus diesem Blog mal ein Script o. Buch? Das wär doch was!
(Aprotinin ist auch Antidot zu Streptokinase, Alteplase r-tPA)
18. März 2009 um 11:45
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Hab noch ein Antidot aus einer Altfrage:
Alkylphosphate (ACh-Esterase-Hemmer) – Antidot: Obidoxim oder Atropin
18. März 2009 um 22:18
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Hallo Fabian,
vielen Dank für deine Unterstützung und dein Lob! Geht natürlich runter wie Öl! Hab auch noch was hinzugefügt und natürlich die Liste um deine Vorschläge erweitert!
Frohes Schaffen weiterhin!
1. April 2012 um 10:35
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Amphetamine – Ammoniumchlorid (zur Harnansäuerumg zwecks renaler
Ausscheidung)
Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva – Physostigmin
Phenprocoumon – Vitamin K, Gefrierplasma (FFP), Prothrombinkonzentrat
(PPSB)
Bei Fibrinolytika auch Gefrierplasma (FFP) möglich.
Bei einigen Intoxikationen (z.B. Paracetamol, ASS) auch Aktivkohle
möglich.
Salicylate – Harnalkalisierung mit HCO3- (auch bei Intoxikation mit
anderen sauren Substanzen möglich)
Zwar auch kein Antidot i.e.S., aber Auslösen von Erbrechen bei
Intoxikation (keine Säuren, Laugen, Schaumbildner!) – Ipecacuana-Sirup